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COLLECTIF_FACT, Genève
CIRCUS, 2004. Installation
Circus thematisiert auf ungewohnte Art die Konstruktion von Raum. Das Video basiert auf digitalen Fotos einer belebten Strasse in Genf, welche die Künstler in verschiedene Bildebenen eingefügt und am Computer animiert haben. Die Installation zeigt eine sich permanent verändernde Ansicht der Stadt im Zustand der Auflösung. Bruchstücke von urbaner Architektur, Logos und Passanten bewegen sich unerwartet und schwindelerregend in Richtung des Betrachters. Mit Hilfe von fotografischen Dokumenten der realen Stadt erschaffen die KünstlerInnen den visuellen Effekt einer Dreidimensionalität, der an die virtuellen 3D-Welten von Computerspielen denken lässt und zugleich die Eindeutigkeit und Kohärenz in deren räumlicher Ordnung und hyperrealer Grafik dekonstruiert. Das Werk bezieht sich auch auf unsere Gewohnheit, wie wir uns städtische Strukturen aneignen. Die beschleunigte Bewegung und Orientierung im öffentlichen Raum führt zu einer non-linearen Wahrnehmung unserer Umgebung, einem assoziativen "Scanning" unterschiedlichster Referenzpunkte, Wegmarken und auffälliger Details. Die gewohnte Vorstellung einer Stadt als homogenem und klar strukturiertem Ganzen, die Basis aller zweidimensionalen Postkarten-Ansichten und kartografischen Stadtmodelle, geht über in ein fragmentiertes, flüchtiges und dynamisches Bild des Stadtraumes. (Text von Katrin Mundt)
video Circus
documentation Circus
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